Lieferkettengesetz, Erwartungen des Handels, Rufe nach existenzsichernden Löhnen – die Umsetzung aktueller aller Anforderungen nach mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette gleicht bisweilen der Quadratur eines Kreises. Wie dies dennoch gelingen kann, und welche Rolle dabei der Managementstandard We Care spielt, erläutert Thomas Busjan, Geschäftsführer von Niehoffs Kaffeerösterei im Gespräch.
Wir fühlen uns gut gewappnet
Mit rund 3.500 Mitarbeitenden ist die Biosupermarktkette Alnatura ab 2023 vom Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) betroffen. Dr. Manon Haccius, Projektverantwortliche für We Care bei Alnatura, erklärt, wie sich das Handelsunternehmen auf das Gesetz vorbereitet und welche Schritte für die Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht bereits unternommen wurden.
Unternehmens- oder Produktzertifizierung?
Alexander Drees, Geschäftsführer beim Bio-Honigpionier Walter Lang GmbH, und Maren Walter, externe Nachhaltigkeits- und We Care-Beraterin für Nachhaltigkeit, sprechen mit der Redaktion über den großen Nutzen des We-Care-Standards und einen aus ihrer Sicht noch fehlenden Aspekt.
Mehr als man tun muss
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gibt einen Rahmen zum Schutz von Menschen und Umwelt entlang der Lieferkette vor. Noch grundlegender, weil auch das gesamte Unternehmen unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtend, ist der Managementstandard We Care. Soziales Engagement in der Lieferkette ist keine zwingende Voraussetzung für die Zertifizierung, doch gerade bei Bio-Unternehmen häufig vorzufinden. Wie weit dieses Engagement gehen kann, zeigt Riegel Bioweine. Mit dem Geschäftsführer Felix Riegel sprachen wir über Herzensprojekte in Südafrika.
Positiver Handlungsdruck
Wie der Managementstandard We Care ein traditionsreiches Bio-Pionierunternehmen wie Barnhouse in puncto Nachhaltigkeit weiter nach vorne bringen kann und ob es dabei Grenzen gibt, erläutert Martin Eras, Geschäftsführer von Barnhouse, im Gespräch mit der Redaktion.
Blinde Flecken finden und beheben
Über Herzblut und Hemdsärmeligkeit sowie Strukturen und Standards bei einem Bio-Pionierunternehmen und was das alles mit We Care zu tun hat, sprachen wir mit Philip Luthardt, dem Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements der Bohlsener Mühle.
Eine Welle ist durch das Unternehmen gegangen
Im We-Care-Standard heißt es: „Das Unternehmen legt Prozesse fest, um seinen Sorgfaltspflichten nachzukommen.“ Was auf dem Papier so trocken daherkommt, kann ganz praktische und auch erstaunliche Effekte verursachen, weiß Madeleine Kröger von Davert zu berichten. Mit der Nachhaltigkeitsmanagerin sprachen wir über Veränderungen durch We Care.
Internationale Sorgfaltspflicht
Tradin Organic aus den Niederlanden verfügt als Handelsunternehmen über vielfältige Lieferketten. Wie das Unternehmen damit in puncto Sorgfaltspflicht umgeht und welchen Nutzen We Care bietet, beschreibt die Nachhaltigkeitsverantwortliche Elise te Kaat.
Zunehmende Offenheit
Die Pilotphase von We Care ist abgeschlossen, seitdem sind auch weitere Unternehmen zertifiziert. Raoul Mancke vom Zertifizierer Kiwa erläutert im Gespräch, wie ein Audit vor Ort abläuft, worauf er besonders achtet und welche Veränderungen er in Unternehmen feststellt.
In den Spiegel schauen
PrimaVera Naturkorn hat sich bereits 2020 für die We-Care-Zertifizierung angemeldet, im Mai 2021 erhielt das Unternehmen als erster getreideverarbeitender Betrieb das Zertifikat. Wir sprachen mit Bernhard Huber, dem Geschäftsführer Verkauf und Qualität, über Nutzen, Herausforderungen und Veränderungen durch We Care.
Kontakt
Axel Wirz
FiBL Deutschland e.V.
Tel: +49 69 713 7699 - 150
axel.wirz@fibl.org
We Care : Der neue umfassende Nachhaltigkeitsstandard für Lebensmittelunternehmen
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Stand: 16. Februar 2022