Unternehmen und Zulieferer, die Sozial- und Umweltstandards in der Lieferkette umsetzen oder über ihr Nachhaltigkeitsengagement kommunizieren wollen, sind angesichts der aktuell abgeschwächten EU-Regulatorik verunsichert.

Rund um den von der EU-Kommission ausgerufenen Green Deal gibt es zahlreiche Verordnungen und Richtlinien. Nur mit strengen Regelungen wie CSRD, CSDDD oder Green Claims, so hieß es bisher, könne die EU ihre anspruchsvollen Klima- und Umweltziele erreichen. Jetzt, vor dem Hintergrund anhaltender Kritik von Unternehmen und ihren Verbänden, aber auch einer veränderten politischen Landschaft, nimmt die EU eine Kurskorrektur vor.

Unternehmen sollten, damit sie die We-Care-Zertifizierung erhalten, eine Bilanzierung ihrer Treibhausgasemissionen vornehmen. Und sie sollen darstellen, wie sie ihre Bilanz künftig verbessern werden. Dies kann über eine Verringerung der eigenen Emissionen oder über eine Kompensation erfolgen. Mit welcher Methode die Unternehmen hier vorgehen, bleibt ihnen überlassen. Der lange Zeit übliche Kauf von Klimazertifikaten ist jedoch mit Risiken behaftet.

Das europäische Pendant zum deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzt (LkSG) wurde am 24. Mai nun auch vom EU-Wettbewerbsfähigkeitsrat angenommen.

Trotz der von der FDP erzwungenen Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung am 15.3. ist nun doch eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitglieder für eine EU-Lieferketten-Richtlinie zustande gekommen.

Die Kommunikation mit umweltbezogenen Aussagen steht durch die Green Claims Directive auf dem Prüfstand. Auch die Bio-Branche muss künftig präziser mit ihrer Kommunikation umgehen. Wir fassen hier den Vortrag des FiBL „Was darf die Bio-Branche noch sagen?“ auf der diesjährigen BioFach zusammen.